Der Vorsitzende begrüßt Frau Jana Stahl, Projektleiterin für nachhaltige Mobilität bei der Energieagentur Südwest und übergibt ihr das Wort, welche die Fortschritte des gemeinsamen Bündnisses mit den aufeinander abgestimmten und zukunftsweisenden Mobilitätslösungen über die Gemeindegrenzen in einer Power-Point-Präsentation (Anlage Nr. 2) hinweg vorstellt.
Durch Förderzusage im April 2023 konnte das Netzwerk, bestehend aus Gemeinden des Kandertals, dem Oberrhein, Verbänden und Institutionen sowie der Energieagentur Südwest GmbH als Netzwerkmanagement mit folgenden Projektzielen starten:
- Stärkung klimafreundlicher Mobilität durch ergänzende, ineinandergreifende nachhaltige Mobilitätsangebote (Multimodalität)
- Beitrag zur Erreichung der kommunalen Klimaschutzziele –
- Steigerung der Lebensqualität, Sicherung der sozialen Teilhabe und wirtschaftliche Entwicklung
- Sicherung lebenswerter Ortschaften mit hoher Aufenthaltsqualität
- Weiterentwicklung der beiden Korridore als innovative, nachhaltige Wohn- und Wirtschaftsstandorte
Die Netzwerktreffen finden alle drei Monate statt, wobei u.a. das Ziel ist, die kommunalen Klimaziele anzugehen, die Mobilitätswende im ländlichen Raum voranzubringen und individuelle Lösungen über die Gemeindegrenzen hinweg zu realisieren - möglichst ohne Kosten für die Netzwerkpartner.
Die Gemeinde Eimeldingen weist viel Potenzial auf. Der ZOB könnte als Mobilitätsstation und Verkehrsdrehscheibe ausgebaut werden, da er bereits über Park & Ride-Parkplätze, den Bus und Abstellplätze für Fahrräder sowie Fahrradboxen verfügt. Um diesen noch attraktiver zu machen, könnte ein Bücherschrank, weitere Fahrradboxen und eine Reparaturstation sowie eine Carsharing-Station dort vorstellbar sein. Des Weiteren sieht Frau Stahl die Möglichkeit zusätzlicher E-Ladepunkte bei der Reblandhalle und im Gewerbegebiet Reutacker. Weitere Carsharing-Standorte kann sie sich im Bruckacker vorstellen, doch ist der Ausbau komplizierter als zuvor angenommen. Deshalb ist auch ein gemeinsames Vorgehen in Form von Ausschreibungen und einem Rahmenvertrag ratsam. Erste Markterkundungsgespräche wurden bereits geführt, wobei sich die Netzwerker für ein stationsbasiertes Modell und einen professionellen Anbieter von E-Autos entschieden haben. Die Ausschreibung hierfür soll voraussichtlich im dritten Quartal erfolgen.
Der Landkreis unterstützt dabei die Aktivitäten und auch alle Projekte sollen unter einer Dachmarke für alle Bürger/innen klar erkennbar sein. Jegliche Informationen sollen künftig über Facebook, Instagram und kommunalen Gemeindeblätter und Webseiten wie auch der Tageszeitung – koordiniert über die Energieagentur - zur Verfügung stehen. Frau Stahl merkt an, dass noch kein Jahr vergangen ist und das Land Baden-Württemberg zwischenzeitlich auch nicht viele derartige Projekte aufweisen kann. Dabei schafft NEMO Lösungen für neue Mobilität im ländlichen Raum und kann als wegweisendes Modellprojekt gesehen werden. NEMO bietet durch die interkommunalen Zusammenschlüsse große Chancen nach dem Motto „Zusammen sind wir stark!“
Gemeinderätin Pohl findet die Planungen spannend, doch fehlt ihr die Beachtung des Langsamverkehrs, sprich die große Achse im Landkreis bzgl. des Radverkehrs und der Fußgänger, denn der Hin- und Rückweg von und zur Mobilitätsstation müsse ebenfalls attraktiv und sicher gemacht werden. Mobiler Radverkehr sei wichtig, nicht nur die Schaffung von Abstellplätzen. Frau Stahl räumt ein, dass durch den Weggang einer LRA-Mitarbeiterin insbesondere der Radverkehr etwas hinterherhinkt, aber trotzdem nicht in Vergessenheit geraten soll.
Gemeinderätin Dr. Azem merkt an, dass der Öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) als Achse voraussetzt, dass dieser funktioniert und gut ausgebaut sei. Hierzu gehört auch eine gute Taktung der Züge und Busse und hofft, dass das Netzwerk etwas bewirken kann. Frau Stahl erwidert, dass NEMO leider keinen Einfluss auf die Qualität des ÖPNV habe, die Thematik aber weiterhin bei den Verantwortlichen im LRA thematisieren wird. Bürgermeister Friebolin ergänzt, dass der vierspurige Ausbau der Bahn leider nicht wie gewünscht vorankommt; erst dann könne über eine engere, hoffentlich halbstündige Taktung der Züge gehofft werden. Bezüglich des Busverkehrs stünden aber demnächst erneue Ausschreibungen an. Beide Bereiche, Zug- wie Busverkehr, hätten jedoch nichts mit NEMO zu tun.
Gemeinderätin Bleile hofft, dass noch keine Entscheidung getroffen und kein Exote als Investor für die E-Ladeinfrastruktur ausgewählt wurde, denn Stromtanken sollte unkompliziert gestaltet werden. Frau Stahl versichert, dass beim nächsten Netzwerktreffen Mitte 2024 darauf geachtet wird, an kein Roaming-System sowie an einen Bieter mit gerechten Preisen zu vergeben.
Bürgermeister Friebolin und das Gremium bedanken sich für den kompetenten Fachvortrag und das Engagement und der geplanten Mobilitätshubs, welche die unterschiedlichen Arten der Mobilität in Eimeldingen und Umgebung miteinander verknüpfen sollen.
Kein Beschluss - Nur Information und Kenntnisnahme