First Responder - Konzeptvorstellung Feuerwehr Eimeldingen


Daten angezeigt aus Sitzung:  9. Gemeinderatssitzung, 20.10.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat 9. Gemeinderatssitzung 20.10.2022 ö 8

Diskussionsverlauf

Bürgermeister Friebolin freut sich, Herrn Feuerwehrkommanden Torsten Ehrengarth sowie Dr. med. Bernd Porten begrüßen zu dürfen. Herr Ehrengarth leitet die Konzeptvorstellung mit den Worten ein, dass die Freiwillige Feuerwehr (FFW) eine Ersthelfer-Gruppe ins Leben rufen möchte. Diese sogenannten First Responder überbrücken in medizinischen Notfällen mit ersten therapeutischen Maßnahmen die Zeit, bis der Notarzt und/oder der Rettungswagen eintrifft. Dazu bedarf es einer abgeschlossenen Sanitäterausbildung, welche bereits sieben FFW-Kameraden absolviert haben und drei weitere auf einer Warteliste zur Ausbildung stehen. 
Das Konzept für Eimeldingen sieht vor, dass alle FFW-Kameraden über Funkmelder und zuvor vom Bürger über 112, alarmiert werden. Bei Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle Lörrach wird die Handyalarmierung ausgelöst, wobei diese Pager entscheiden, welche Kameraden direkt mit dem Privatfahrzeug den Notfall anfahren und wer das erweiterte Material mit dem Mannschaftstransportwagen (MTW) zubringt. 
Deshalb soll auch jeder First Responder mit einer Notfalltasche ausgestattet werden (Anschaffungspreis ca. 300 Euro), sowie mit einer entsprechenden Einsatzjacke (ca. 160 Euro) und einer Schutzbrille (ca. 18 Euro). 
Für zunächst acht Responder sowie einem automatisierten externen Defibrillator (AED) belaufen sich die Gesamtkosten auf 5.024 Euro, welche über Spendengelder finanziert werden sollen. Frau Yvonne Ehrengarth, Ausbilderin beim DRK, stellt sich als Leiterin zur Verfügung und übernimmt die jährlichen Fortbildungen. Als beratender ärztlicher Leiter steht Dr. Porten auch kurzfristig vor Ort per Handykontakt sowie mit div. Materialien zur Seite. Dieser bestätigt, dass First Responder wichtige Vorbereitungsarbeiten leisten, die Leben retten können. Auch die Nachsorge bei Einsätzen ist ein wichtiger Bestandteil, da diese teilweise zu starken Belastungen der Kameraden führen können.
Gemeinderätin Pohl könnte sich auch eine breite Aufstellung für alle Verbandsgemeinden vorstellen. Herr Ehrengarth erklärt, dass das Kandertal und die GVV-Gemeinden bereits durch die First Responder aus Wollbach abgedeckt werden. Deshalb beschränkt sich der Einsatzort nur auf Eimeldinger Gemarkung. In Efringen-Kirchen mit rund 8.700 Einwohnern hat sich die Gruppe zzgl. Bergwacht bereits mehr als bewährt; bspw. wurden diese 2019 zu 61 Einsätzen gerufen. Bricht man dies auf die Einwohnerzahl von Eimeldingen runter, kämen 25 – 30 Einsätze in Frage. 
Das nicht alle Kameraden First Responder-Einsätze betreuen möchten, ist laut Herrn Ehrengarth zu akzeptieren und völlig okay. Deshalb können sich auch gerne Bürger mit medizinischer Ausbildung, welche noch nicht der Feuerwehr angehören, melden und ggf. als Mitglieder gewonnen werden. 
Leider wurde die Anzahl der Rettungswagen beim Standort Dreispitz von der Landesregierung gekürzt, sodass tagsüber zwei und nachts nur noch einer zur Verfügung steht. Stellenweise müssen deshalb Retter aus Müllheim, Kandern, Lörrach oder sogar Basel angefordert werden, welche eine Fahrzeit von 17 – 24 Minuten haben. Diese Zeiten gilt es zu überbrücken und ggf. Menschenleben zu retten.  
Bürgermeister Friebolin wie auch die Gemeinderatsmitglieder sprechen sich für das vorgestellt Konzept in Eimeldingen aus, teils auch aufgrund eigener „schmerzlicher“ Erfahrungswerte im Notfall. Mit der Unterstützung durch das DRK sowie Dr. Porten findet das Vorhaben vollsten Respekt zusätzlich zum bereits ehrenamtlichen Engagement bei der FFW. 
Gemeinderat Bodack möchte wissen, ob der Rettungsdienst First Responder als Konkurrenz zum DRK angesehen werden könnte. Dr. Porten erklärt, dass er selbst bereits als First Responder tätig war und der Rettungsdienst die Gruppe als Ergänzung versteht, denn es zählt lediglich die frühzeitige Hilfe am Menschen. 
Da es keiner Satzungsänderung, sondern nur der Beauftragung durch die Gemeinde bedarf, hofft Herr Ehrengarth, dass beschlussreife Konzept noch dieses Jahr vorlegen zu können. 

Bürgermeister Friebolin bedankt sich für das tolle Konzept, das ehrenamtliche Engagement, die Unterstützung von Dr. Porten und sichert die Unterstützung der Verwaltung (bspw. auch für die Informations- und Mitgliederanwerbeschreiben) zu. 

Da heute erst einmal die Projektvorstellung vorgenommen wurde, nimmt der Gemeinderat diese wohlwollend zur Kenntnis.

Dokumente
TOP8_GRö_First Responder Konzept_VorlageNr32 (.pdf)

Datenstand vom 26.10.2023 10:52 Uhr